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Sophie Scholl und die „Weiße Rose“

„Offene Tür“ Holzhausen am 5. November 2014

„Gestern habe ich einen wunderbaren blühenden Stock gekauft. Er steht vor mir auf dem Schreibtisch am hellen Fenster. Seine graziösen Ranken, über und über mit zarten Blüten besetzt, schweben vor und über mir. Er ist meinen Augen und meinem Herzen eine rechte Freude und ich wünsche mir nur, dass du kommst, bevor er verblüht ist.“

Diesen Brief schreibt Sophie Scholl am 16.2.1943, zwei Tage vor ihrer Verhaftung, an ihren Verlobten Fritz Hartnagel, der sich im Lazarett in Lemberg befindet.

Wer waren diese junge Frau und ihre Freunde?

Die 21-jährige Sophie Scholl kommt im Mai 1942 nach München um Biologie und Philosophie zu studieren. Hier trifft sie ihren Bruder Hans wieder und lernt Christoph Probst, Alexander Schmorell und Willi Graf kennen. Neben ihrer gemeinsamen Liebe zur Natur, zur Musik und Literatur, verbindet die Freunde auch ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus und dem Krieg. Sie wollen nicht länger im kleinen Kreis diskutieren, sie wollen aktiv etwas unternehmen. So entstand das 1. Flugblatt und der Name „Weiße Rose“. Vier weitere Flugblätter folgen.
Am 18. Februar 1943 legen Hans und Sophie Scholl das 6. Flugblatt in der Münchner Universität aus. Der Hausmeister entdeckt die Geschwister und sie werden von der Gestapo verhaftet. Nach der Festnahme findet man bei Hans Scholl eine handschriftliche Notiz für ein weiteres Flugblatt, abgefasst von Christoph Probst. Am gleichen Abend wird auch er sowie Willi Graf festgenommen.
Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst werden am 22.2.1943 zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet. In einem zweiten Prozess werden Willi Graf, Alexander Schmorell und Prof. Kurt Huber vom Volksgerichtshof ebenfalls zum Tode verurteilt.
Wir sahen einen Film, in dem sich Zeitzeugen erinnern und konnten uns anhand des Briefwechsels zwischen Sophie und ihrem Verlobten vorstellen, wie diese jungen Menschen während des Krieges lebten und was sie sich von ihrer Zukunft erhofften.

Doris Freudenthaler