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„An der Weser hellen Strande“

OT an der Weser 4a

Ausflug der „Offenen Tür“ am 18.9.2019

Unser Ausflug führte uns nach Reinhardshagen Ortsteil Vaake.

Vaake wurde schon im 6. Jahrhundert als Fischerdorf gegründet. Bereits 866 wird das Dorf in einer Aufzeichnung aus dem Kloster Corvey erwähnt. In einer alten Urkunde aus dem Jahre 1247 wird das Dorf im Zusammenhang mit einem Ludolph von Ukken genannt, später wird dieser Name in einer Urkunde aus 1273 angegeben.

Der Name Vaake leitet sich offenbar aus den früher in der Weser ausgelegten Fanggeflechten (Vachen) ab.

Im Jahre 1304 beurkundete der Edelherr Konrad von Schöneberg, dass Vaake zum Kloster Hilwartshausen gehörte. Im Mai 1455 wird das Dorf bei einer kriegerischen Fehde zwischen dem Erzbischof von Köln und dem hessische Landgrafen Opfer eines Brandes, bevor es dann im Jahre 1538 zum Herrschaftsgebiet des Landgrafen von Hessen gehört, der dafür im Tausch mit dem Herzog von Braunschweig seine Hoheitsrechte über das Dorf Hemeln aufgibt. Am Weserufer bilden Fachwerkhäuser mit teils niederdeutschem Einfluss, zum Beispiel der charakteristischen großen Mitteldiele, den Abschluss der 30 m breiten Uferpromenade. In dieser Häuserzeile befindet sich auch die evangelische Kirche.

Der spätromanische Bau wurde in der Mitte des 13. Jh. errichtet. Die steinerne Wehrkirche hat einen leicht querrechteckigen Westturm. Das daran gleich breit anschließende Langhaus ist einschiffig und hat einen etwas schmaleren, quadratischen Chor. Die zwei Portale in Holzrahmung an der Südseite sind von 1678. Das Langhausgewölbe wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Nur die Schildbögen und die zweiteiligen Wandvorlagen sind original erhalten. Die jetzige Decke, eine Balkendecke mit Längsunterzug und Mittelpfosten, wurde 1678 errichtet. In dieser Kirche hielt Gudrun Brede eine sehr schöne und zu einem Fischerdorf genau passende Andacht.

Anschließend betrachteten wir die 1937 freigelegten Wandmalereien im mittelrheinischen Stil, die um das Jahr 1400 angefertigt wurden. Sie stellen an den Wänden Passionsbilder dar. Unter den Gewölben sind das Jüngste Gericht, die Marienkrönung, Symbole der Evangelisten (deutlich sind Lukas und Stier zu erkennen) und Bilder der Heiligen Petrus und Stephanus abgebildet. Das Nordfenster des Chors aus dem Jahre 1643 zeigt einen Schäfer mit Herde. Einige Besucherinnen sahen Ähnlichkeiten mit den Malereien in der Holzhäuser Kirche.

Nach der Besichtigung fuhren wir zum „Hotel Peter“ in Veckerhagen. Gemütlich bei Kaffee und Kuchen sitzend, konnten wir beobachten, wie die Gierseilfähre Passagiere, sehr viele Radfahrer, von Hessen nach Niedersachsen transportierte

Herzlichen Dank an Gudrun Brede für die Andacht, Frau Reusche, die uns die Kirche öffnete und an Karl-Heinz Knauf, der den Gemeindebus fuhr.

Doris Freudenthaler

Fotos: Dieter Schäfer